Geschichte

Die Geschichte unseres Familienunternehmens

Die Geschichte von Höhenrainer ist die Geschichte vom Unternehmer und Pionier Georg Lechner, der seinen Weg in einer Weise gegangen ist, wie es im landwirtschaftlichen Bereich nicht alltäglich war.
Durch seine fachliche Ausbildung als diplomierter Agrar-Ingenieur und seine Einstellung zum Tier- und Umweltschutz hat er schon in den 60-er Jahren Produktionsbedingungen geschaffen, die allen modernen Anforderungen an Tierfreundlichkeit und Hygiene entsprachen. Seine Idee war, dem Verbraucher eine gesunde und hochwertige Ernährung zu einem vernünftigen Preis zu bieten, und das hat er geschafft.

Georg Lechner ging damals ein exotisches Wagnis ein und brachte den Truthahn nach Bayern, während das oberbayerische Voralpenland eher für seine Milchwirtschaft bekannt war. Mit dieser kühnen Entscheidung stellte der anfänglich noch belächelte Pionier die ersten Weichen für den späteren Erfolg des Unternehmens.

Gegründet wurde die Firma Höhenrainer Truthahn Delikatessen 1963 in Großhöhenrain, Oberbayern.

1905 Der Ketterhof

Hier beginnt die Geschichte – das Zuhause der Familie Lechner in Großhöhenrain.

1946 Georg Lechner – Firmengründer

„Nach sechs Monaten Arbeitsdienst, einem Jahr Soldat in Südfrankreich und Italien sowie fast einem Jahr amerikanischer Gefangenschaft kam ich am 7. März 1946 nach Hause. Meine Mutter war im Dezember 1944 verstorben, mein Vater war schwer krank. Der Misthaufen ging bis zur Haustüre und die Odelgrube war überfüllt, so dass ich gleich voll mit Arbeit beschäftigt war. Meine Schwester Thea betreute notdürftig die 7 Kühe, 2 Ochsen, 1 Ferkelsau, 4 Mastschweine, 15 Hühner und 2 Pferde.
Am 6. April 1946 verstarb mein Vater an einem Magendurchbruch im Krankenhaus Bad Aibling. Nun war ich mit 19 Jahren als Hoferbe mit 7,5 ha Grund Selbständiger. Mit meinen fünf Geschwistern gehörten wir zu den Ärmsten der Ortschaft Höhenrain.”

Georg Lechner übernahm mit 19 Jahren den kleinen, landwirtschaftlichen Hof seiner Eltern, besuchte die Ackerbau-Schule Landsberg und erwarb das Diplom des Agrar-Ingenieurs.

50er Jahre – Aufbau nach dem Krieg


Versuche in der Landwirtschaft.

1959 Mit dem Huhn fing alles an

Da der Hof aufgrund der kleinen Betriebsgröße nicht mehr rentabel zu bewirtschaften war, befasste sich Georg mit der Hähchenmast und der Legehennenhaltung, wobei er die Erzeugnisse direkt vermarktete. “Willst du verderben und weißt nicht wie, versuch es mit dem Federvieh!”, könnte man etwas humorvoll sagen..

1963 Die Pute kommt nach Höhenrain

Altspanisch heißt er „Indian“ – altbayerisch „Bigauderer“. In Süddeutschland nennt man ihn Truthahn und in Norddeutschland Pute.

Im Jahr 1963 begann Georg Lechner mit der Putenaufzucht – zunächst auf dem Dachboden des Hauses mit 200 Tieren – bald in großen Freiluftstallungen.
Vorausgegangen waren zahlreiche Studienreisen in ganz Europa. Er entdeckte nicht nur die ernährungsphysiologischen Vorteile dieses Vogels, sondern auch den „Portions-Truthahn“. Die ideale Lösung für den „Single“ oder die Kleinfamilie war geboren.

1966 Die Anfänge der Wurstproduktion

Georg Lechner vermarktete anfangs ganze Truthähne und später auch Teilstücke auf Wochenmärkten rund um München und belieferte bereits im großen Stil die Krankenhäuser in Großhadern und Harlaching. Bis zu diesem Jahr verkaufte er nur Fleisch, bevor er mit der Wurstproduktion begann. Die ersten Versuche in der Verarbeitung von Truthahnfleisch erfolgten in Zusammenarbeit mit Metzgereien und Wurstfabriken.

1968 Der erste Puten-Metzger

Helmut Posch musste erst einmal erfragen, “was die Pute denn für ein Federvieh sei”, denn 1968 war sie in Deutschland noch unbekannt. Dann wurde er der erste Puten-Metzger Deutschlands. In diesem Jahr begann der Bau des gewerblichen Produktionsbetriebes.

1969 Der erste eigene Verkaufsladen am Münchner Viktualienmarkt

Ein wichtiger Schritt in der Erfolgsgeschichte der Firma war der erste eigene Laden: das erste Truthahnspezialgeschäft in München auf dem Viktualienmarkt. Hiermit konnte Georg Lechner sen. den damals noch argwöhnischen Lebensmittelhändlern beweisen, dass Truthahnprodukte beim Verbraucher reißenden Absatz finden. Unter der Leitung von Tante Anni und Thea eroberte der Truthahn rasch die Herzen der Münchner. Auf dem Viktualienmarkt finden Sie unsere Produkte heute in Stephani’s Geflügelparadies.

1969 Bau der ersten Schlachtung

Ende des Provisoriums im umgebauten Wohnhaus.

1969 Tragischer Schicksalsschlag

Nach dem Tod von Hilde Lechner ist der Vater mit 7 Kindern allein.

1971 Gründung der Puten-Erzeuger-Gemeinschaft

Die expandierenden Geschäfte führten schnell zu Versorgungsengpässen bei der Aufzucht der Puten. Der Weg, den Georg Lechner sen. ging, war typisch für seine Qualitätsansprüche: Es wurde eine Erzeugergemeinschaft aus 14 oberbayerischen Landwirten rund um den Firmensitz gegründet, die sich hauptberuflich mit der Putenaufzucht beschäftigten.

Diese Erzeugergemeinschaft war für die damalige Zeit in ihrer Konzeption einmalig und galt in der Bundesrepublik als Beispiel für eine echte Initiative. Die Vertragsbedingungen dieser Landwirte sicherten einen hohen Qualitätsstandard. Jeder Landwirt, der zum Beispiel unerlaubt Medikamente fütterte, wurde sofort aus der Erzeugergemenschaft ausgeschlossen. Alle Mitglieder mussten sich der freiwilligen Kontrolle des Tiergesundheitsdienstes Grub unterziehen und ihre Zuchtanlagen hygienisch sauber sowie tier- und umweltfreundlich gestalten. Selbstverständlich sorgte Georg Lechner dafür, dass die Hallen mit allen modernen technischen Möglichkeiten versehen wurden, angefangen von der Innentemperatur bis hin zum Licht- und Lufteinfall konnte alles geregelt werden. Während bei den Kleintieren die Wände z.B. dunkel waren, um eine Art Neststimmung zu erzeugen, wurde bei den erwachsenen Tieren der Lichteinfall mit Hilfe von Außen-Jalousien geregelt.

1974 Das Höhenrainer Delikatessen Restaurant

In diesem Jahr wurde das erste und einzige Putenrestaurant Deutschlands in Nürnberg eröffnet.

1977 Heirat mit Xenia Lechner

Xenia heiratet Georg Lechner, eine große Familie mit 7 Kindern und viel Arbeit.
Sie selbst brachte zwei eigene Kinder mit in die nun große Patchworkfamilie.

1980 Der Münchner Weißwurstkrieg

Die Weißwurst vom Truthahn, eine auf der IGAFA 1979 präsentierte Neuheit, erhitzte die Gemüter der traditionellen Münchner Wursthersteller derart, dass es zum sogenannten “Münchner Weißwurstkrieg” kam. Die führenden Münchner Zeitungen berichteten wochenlang darüber. Zu einem guten Ende kam dieses Ereignis, nachdem sich am Münchner Viktualienmarkt 73 von 76 Befragten eindeutig für den Geschmack der Weißwurst vom Truthahn aussprachen. Der damalige Bundeslandwirtschaftsminister Josef Ertl und der bayerische Wirtschaftsminister Anton Jaumann waren derselben Meinung, woraufhin die Bayerische Staatskanzlei sogar ein Dankesschreiben an Höhenrainer sendete. Die Münchener Weißwurst von der Pute finden Sie auch heute noch im Sortiment von Höhenrainer. Sie hat nach wie vor eine große Liebhabergemeinde innerhalb und außerhalb Bayerns.

1982 Kochwettbewerb „Goldener Truthahn“

Unter der Schirmherrschaft des damaligen bayerischen Landwirtschaftsministers Dr. Hans Eisenmann kamen 12 Meisterköche mit ihren streng geheim gehaltenen Rezepten aus ganz Deutschland nach Großhöhenrain und kochten jeder ein noch nie dagewesenes Vier-Gang-Festmenü mit allen Truthahn-Raffinessen. Die Jury hatte beim Wettstreit der Köche um den „Goldenen Truthahn“ jedenfalls die Qual der Wahl, sich zwischen Mousse auf Weinblatt, Brüstchen im Strudelteig, Getrüffelte Medaillons oder Roulade auf Florentiner Art zu entscheiden.

Die Führungsmannschaft in den 80er Jahren

Höhenrainer war schon in den 80-er Jahren mehrfach DLG-prämiert.

1992 Inhaberwechsel

Georg Lechner sen. zog sich aus dem aktiven Geschäftsleben zurück und übergab die Leitung an seinen Sohn Florian Lechner. Dieser führt das Unternehmen seither mit höchsten Qualitätsansprüchen und einer ausgeprägten Kundenorientierung erfolgreich weiter.

1992 Übergabe der Landwirtschaft und der Verkaufsläden

Die Brüder Michael und Georg übernehmen eigenständige Geschäftsbereiche.

1993 Modernisierung der Schlachtung

Jede Hand wird gebraucht.

1996 Hohe Qualität offiziell bestätigt

Offizielle Bestätigung des Qualitätsmanagementsystems durch die Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001.

1998 Ausflug in die Welt der Pasteten

Trotz Innovations-Auszeichnung kein Erfolg am Markt. Der Zeit voraus?

1999 Markeneinführung Putepur

Höhenrainer präsentiert die neue Marke Putepur. Putepur garantiert leichte Produkte aus 100% reinem Putenfleisch.

1999 Jahr der Zertifizierungen

In diesem Jahr absolvierte Höhenrainer das erste Bio-Audit und wurde erfolgreich zertifiziert gemäß ÖKO VO 2092/91. Diese Zertifizierung bildet bis heute unter anderem die Grundlage für die Belieferung eines namhaften deutschen Babyfoodherstellers. In diesem Jahr erhielt Höhenrainer auch erstmalig die Zertifizierung nach dem IFS (International Food Standard).
Mehr zur IFS-Zertifizierung können Sie hier lesen.

2002 Spezialisierung auf die Wurst

Die Schlachtung wird eingestellt.

2006 Einstieg in den Halal-Markt

Erste Halal-Zertifizierung durch das Islamische Zentrum München (IZM). Mehr zum Thema Halal erfahren Sie hier.

2007 Aktiv für die Umwelt

Erfolgreiche Teilnahme am Projekt Ökoprofit. Mehr dazu finden Sie hier.

2007 Einführung der Marke Salama

Bereits 2006 sind wir in den Halal-Markt eingestiegen, doch bald zeichnete sich ab, dass der Markt außerhalb Deutschlands eine international funktionierende Marke fordert. Auf diese Kundenwünsche haben wir prompt reagiert und 2007 die Marke Salama für den internationalen Markt eingeführt. Salama steht für hochwertige, bayerische Puten-Produkte aus 100% Putenfleisch in international stark begehrter Halal-Qualität.

2009 – 2012 Putepur-Partnerschaft mit Rosi Mittermaier

Die beliebte, zweifache Olympia-Siegerin wurde 2009 Patin für die Leichtigkeit von Putepur. Höhenrainer und Rosi Mittermaier verbindet das gemeinsame Ziel, einen Beitrag zu einer gesunden, aktiven Lebensweise zu leisten. Mit dabei ist Christian Neureuther.

2009 Tod des Firmengründers Georg Lechner

Am 7. September 2009 verstarb der Familienvater, Unternehmer und Pionier Georg Lechner im Alter von 83 Jahren im Kreise seiner Familie. Die nächste Generation wird das Lebenswerk von Georg Lechner sen. in seinem Sinne fortsetzen und sein Andenken in Ehren halten.

2010 Einbau moderner Rauchkammern

2010 erfolgte der Einbau von neuen, modernen Rauchanlagen, sogenannten Durchlauf-Räucherkammern, für mehr Produktsicherheit und eine gleichmäßige Produktqualität.

2010 Umstellung auf ein neues, integriertes EDV-System

In unserer Branche leben wir mitunter davon, unsere Kunden schnell und zuverlässig mit frischen Produkten zu beliefern. Um diese Schnelligkeit zu gewährleisten, haben wir ein modernes, störungsarmes und integriertes EDV-System installiert, das alle relevanten Unternehmensbereiche vom Einkauf über die Produktion bis zum Vertrieb verbindet.

2011 Stromgewinnung mit Sonnenenergie

Als Produzent von frischen Wurst- und Schinkenspezialitäten benötigen wir nicht nur im Sommer viel Strom zum Kühlen unserer Produkte. Seit 2011 setzen wir dafür Sonnenstrom ein, der von unserer hauseigenen Photovoltaik-Anlage produziert wird. Diese Investition wurde mit deutschen Herstellern und Firmen aus der Region umgesetzt.

2011 Auszeichnung Umweltpakt-Bayern

Der Umweltpakt Bayern ist eine Organisation der Bayerischen Staatsregierung und bayerischer Unternehmen, die auf der Überzeugung basiert, mit Hilfe einer freiwilligen Kooperation von Staat und Wirtschaft unsere Umwelt besser zu schützen als durch Gesetze und Verordnungen. Als Teilnehmer hat Höhenrainer Umweltleistungen erbracht, die über das freiwillige Maß hinausgehen und wurde dafür mit der Urkunde des Umwelt-Pakt-Bayern ausgezeichnet.

2012 Neue Medien

Einstieg in die Nutzung neuer Medienkanäle: Social Media – Facebook – Youtube.

2013 Höhenrainer feiert das 50 jährige Firmenjubiläum

2013 blickte Höhenrainer auf ein halbes Jahrhundert Firmengeschichte zurück. Das macht uns stolz, und war für uns ein Grund zum Feiern. Das ganze Jahr 2013 stand unter dem Stern des Firmenjubiläums: Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten durften sich über viele tolle Aktionen und ein Höhenrainer Dorffest freuen!

2013 Aus Putepur wird Höhenrainer

Zum 50 jährigen Jubiläum gehen wir zurück zu unseren Wurzeln und geben unseren Produkten mit der Umstellung auf die Marke Höhenrainer ein neues, bayerisches “Kleid”. Die gewohnte, hohe Qualität bleibt bestehen: in unsere Putenwurst kommen nur beste Zutaten und reines Putenfleisch!

2013 Dampferzeugung aus Holzpellets

Nutzung von nachhaltigen Energiequellen und Einsparung von über 400.000l Heizöl sowie Vermeidung von jährlich ca. 920.000 kg CO2-Ausstoß. Details dazu finden Sie hier.

2014 Beste Qualität aus der Region

Einführung des bundesweit einheitlichen Regionalfenster-Siegels für unsere SB-Produkte sowie Geprüfte Qualität Bayern.
Verwendung des Siegels bis 2018 – auch danach weiterhin bevorzugte Verwendung regionaler Rohstoffe.

2015 Vegane Produkte von Höhenrainer

Nach einer langen Entwicklungsphase kommt in diesem Jahr ein Sortiment von verschiedenen veganen Produkten auf Basis von hochwertigem Weizeneiweiß (Seitan) auf den deutschen Markt. Ab 2017 Produktion ausschließlich unter Kunden Eigenmarken.

2015 Energiebilanz: Reduktion von CO² um über 90%

Seit 2010 bemühen wir uns verstärkt, unseren Energieaufwand sukzessive zu reduzieren. Mittlerweile produzieren wir all unsere Wurst- und Schinkenprodukte mit überwiegend regenerativer Energie.

2016 Online-Shop: Der-Puten-Shop.de

Installation und Aufbau des Onlineshops mit gekühlter Frisch-Lieferung am nächsten Tag bis an die Haustür sowie eigener Facebook-Seite.
www.der-puten-shop.de

2018 Erweiterung der Kernkompetenz um einen weiteren Rohstoff

Wir erweitern unsere Kernkompetenz in der Verarbeitung von 100% reinem Geflügelfleisch um den Rohstoff Hähnchen, um den Anforderungen einer modernen Ernährung noch besser gerecht zu werden.

2019 Großes Projekt zur Einsparung von Verpackungsmaterial

Maximale Reduzierung von Kunststoff bei Verpackungen ohne Einschränkung der Produktqualität. Materialien bei Folien und Verpackungen wurden auf Sinnhaftigkeit geprüft und die Materialstärken bei fast allen Produkten so viel wie möglich reduziert. So konnten alleine in 2019 ca. 15% und damit 30 Tonnen Plastik eingespart werden.

2020 Erste klimaneutrale Geflügel-Produkte auf dem Markt

Höhenrainer ist der erste Hersteller, der klimaneutrale Produkte im Markt anbietet. Damit sind die Co2-Emissionen unserer klimaneutralen Produkte vollständig berechnet, wurden soweit wie möglich reduziert und dann schließlich ausgeglichen. Mit dem Ausgleich unterstützen wir ein Klimaschutzprojekt in Bangladesch, das nachweislich und nachhaltig Treibhausgase einspart und zusätzlich positive soziale Effekte für die lokale Bevölkerung hat. Weitere Infos dazu finden Sie hier.

2021 Höhenrainer nimmt an der Initiative Tierwohl teil

Seit Juli 2021 nimmt Höhenrainer als einer der ersten Verarbeitungsbetriebe an der Initiative Tierwohl teil. Ein Teil des Sortiments wird mit dem Initiative-Tierwohl-Siegel ausgelobt. Das Siegel garantiert eine 100% Verarbeitung von Geflügelfleisch aus Mastbetrieben, die ebenfalls an der Initiative Tierwohl teilnehmen.