Kohlenhydrate, Zucker, Ballaststoffe und Broteinheiten
Kohlenhydrate gehören zu den Grundnährstoffen und kommen v. a. in pflanzlichen Nahrungsmitteln vor. Zu den Kohlenhydraten zählen u. a. alle Zucker- und Stärkearten sowie fast alle Ballaststoffe. Zucker und Stärke dienen dem Körper ausschließlich als Energielieferanten, Ballaststoffe sind jedoch nicht nur „Ballast“ wie der Name vermuten lässt.
Ballaststoffe sind unlösliche, langkettige Kohlenhydrate, die Wasser aufnehmen, d. h. quellen und damit eine positive Wirkung auf die Verdauung ausüben. Ballaststoffe dienen nützlichen Darmbakterien, den Bifidobakterien (Milchsäurebakterien) als Nahrung und fördern diese. Die Milchsäurebakterien produzieren Gase und kurzkettige Fettsäuren, wie Butter- und Essigsäure, die auch vom menschlichen Organismus aufgenommen werden. Ballaststoffe wirken sich in vielfacher Hinsicht positiv aus: sie binden Gallensaft und senken damit den Cholesteringehalt, den Blutzuckerspiegel, das Darmkrebsrisiko u. a. m.
Da Fleisch praktisch keine Kohlenhydrate, Zucker oder Ballaststoffe enthält, sind die Gehalte in Geflügelwurst entsprechend sehr gering. Kohlenhydrate oder genauer gesagt Stärke ist in den panierten Produkten und der Frikadelle enthalten. Die in manchen unserer Produkte verwendeten pflanzlichen Verdickungsmittel, wie z.B. Carrageen oder Johannisbrotkernmehl bzw. Guarkernmehl, gehören dagegen zu den Ballaststoffen.
In den Gewürzmischungen ist stets ein geringer Gehalt an Zucker enthalten. Dies dient zur Geschmacksabrundung, lässt bestimmte Produkte bräunen oder ist ein Trägerstoff z. B. für Gewürzextrakte. Außerdem enthalten Zutaten wie Paprika und Zwiebeln Fruktose (Fruchtzucker).
Für Diabetiker ist der Kohlenhydratgehalt ausschlaggebend, der in Form von sog. „Broteinheiten“ angegeben wird. Dieser errechnet sich aus den „Kohlenhydraten geteilt durch 12“. Unsere Puten-Wurst- und Schinken haben vernachlässigbare Broteinheiten, sogar die Fertiggerichte haben mit einer Broteinheit von ca. 1 sehr geringe Werte.
In der Nährwerteübersicht finden Sie neben den Angaben zu Kohlenhydraten, Zucker, und Ballaststoffen auch die Broteinheiten. Hier geht es zur Höhenrainer-Nährwertübersicht.
Kohlenhydrate und Fett im Wandel der Ernährungsberatung
Die Ernährungsberatung hat seit Jahrzehnten wenig Fett und viel Kohlenhydrate empfohlen. Zunehmende Probleme mit Übergewicht lassen jedoch langsam Zweifel aufkommen, ob dies der richtige Weg ist. In Amerika hat bereits ein Umdenken stattgefunden, weg von Low Fat hin zu Low Carb, d. h. Kohlenhydrate statt Fett zu reduzieren.
Vereinfacht führen folgende Überlegungen zur Low-Carb-Theorie. Kohlenhydrate sind Zuckerketten unterschiedlicher Länge, die mehr oder weniger schnell im Darm zu Einfachzucker, der Glucose gespalten werden. Glucose wird ins Blut aufgenommen, der Zuckerspiegel steigt. Der Körper schüttet Insulin aus und überschüssige Glucose wird in Muskel- und Leberzellen eingelagert, was nur in kleinen Mengen möglich ist. Steigt der Blutzuckergehalt sehr schnell stark an, wird viel Insulin produziert und der Zuckerspiegel sinkt wieder schnell. Es entsteht Unterzucker und Heißhunger auf Süßes, der Stoffwechsel fährt Achterbahn.
Überflüssiger Zucker wird in die Fettdepots eingelagert, die leider unbegrenzt füllbar sind. Je mehr Kohlenhydrate gegessen werden, desto mehr ist der Körper mit deren Verarbeitung und Einlagerung beschäftigt und kommt nicht mehr dazu, Fett abzubauen. Einem 30-jährigen Bewegungsmuffel genügt bereits ein täglicher Energieüberschuss von 50 Kalorien, um übergewichtig zu werden.
Bei der Low-Carb-Methode geht man davon aus, dass der Körper die Fettreserven anzapft, wenn man zu wenige Kohlenhydrate isst. Auf Zucker und süßes Obst soll verzichtet werden, aber auch auf Brot, Reis, Nudeln und Kartoffeln. Bevorzugt werden sollen Kohlenhydrate, die langsam abgebaut werden, wie Vollkorn- oder Roggenprodukte. Dafür soll mehr Eiweiß, d. h. Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Eier und Hülsenfrüchte gegessen werden. Vorteile dieser Methode sind neben der erhofften Gewichtsreduzierung, dass man satt wird und es schmeckt.
Ob sich Low-Carb auch in Deutschland durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Unsere Puten-Produkte jedenfalls sind sowohl nach der Methode Low-Fat, als auch Low-Carb zu empfehlen, und außerdem immer ein Genuss.